Illinois Jaquet
Album: Jaquet's Street
1999 hatte ich das grosse Glück, Illinois Jacquet zusammen mit seiner Big Band live am Lincoln Center Jazz Festival in NYC zu sehen, zu hören und zu seiner Musik zu swingen!
Das Bemerkenswerteste: Er spielte etwas über 2 Stunden und man konnte zu jedem Stück tanzen … zu jedem! Wow! Die Tanzfläche war brechend voll, es war eine Riesenstimmung! Am 22. Juli 2004 starb Illinoise im Alter von 81 Jahren. Illinois Jacquet war Tenorsaxofonist. Berühmt wurde er mit seinem über zwei Minuten langen Solo in Lionel Hamptons ’Flying Home’. Dieser Song blieb dann Zeit seines Lebens sozusagen seine Hymne, die er praktisch an jedem Konzert spielte. Neben Hamptons Orchester spielte Jacquet praktisch mit allen Jazz Grössen der letzten 50 Jahre zusammen. In den 40er Jahren war er auch in Basie's Big Band. In dieser Zeit gründete er seine ersten eigenen Formationen in verschiedenen Grössen. Die Aufnahmen dieser CD stammen aus den Jahren 1976 als Sextett und 1974 als Quartett, aufgenommen in Frankreich. Also alles eher ’neuere’ Aufnahmen. Aber, ich verspreche euch, es swingt, was das Zeug hält! Da geht voll die Post ab! Von den 11 Stücken sind alle (!) tanzbar. Nun ja, zwei sind real slow, aber sonst lässt es sich zuweilen recht flott Lindy Hop’en! Zu diesem Super-Swing tragen natürlich auch die weiteren involvierten Musiker bei, alles Könner ihres Faches: Al Cobbs an der Posaune hat eine paar wirklich tolle Solos, die Rhythm Section besteht aus Milt Buckner p, George Duvivier b und Oliver Jackson d. Bei 4 Stücken setzt sich Buckner statt ans Piano an eine Orgel. Auch toll, aber man muss diesen eigenen Sound mögen. In dieser Session sitzt Jo Jones am Schlagzeug. Ihr seht also, alles Top Namen der Jazz Musik! Drei Stücke sind Eigenkompositionen, die anderen werden klasse interpretiert (u.a. 3 Basie Stücke). Am besten gefallen mir ‘Rock A Bye Basie’, ‘Taps Miller’ und ‘On the Sunny Side of the Street’. Und endlich eine tolle tanzbare Version von ‘Indiana’! Einen Wermutstropfen gibt es vielleicht: Drei Stücke sind etwas arg lang; zwei fast 8, eines über 10 Minuten! Dem Power tut dies aber keinen Abbruch. Sie sind so abwechslungsreich, dass sie gar nicht sooo lang erscheinen (mir geht es jedenfalls so). Geniesst also denn satten Sound dieser CD. Einfach so, oder noch besser, zum tanzen!