Jitterbug
Jitterbug ist nichts anderes als Lindy Hop! Ursprünglich. Cab Calloway bezeichnete die Swing Tänzer in einem seiner Songs Mitte der 30er- Jahren als Jitterbugs (Zitterwanzen). Aus seinem Blickfeld von der Bandbühne sah das Meer von tanzenden und hüpfenden Köpfen aus wie ein grosser Schwarm Zitterwanzen. Ab diesem Zeitpunkt nannte man den Lindy Hop auch Jitterbug. Heute steht Jitterbug als Oberbegriff für Swing tanzen (let’s go jitterbugin’). Einen eigenständigen Tanz namens Jitterbug gab es nie, allerdings wird in einigen Ländern / Regionen der Begriff Jitterbug für verschiedene Swing Tänze genutzt. Oder der Begriff wird genutzt, um eine Mischung aller Tänze zu bezeichnen. Quelle: Stephan Joller (Frankie Manning) / Wikipedia |
Shag
Der Shag ist ein Swing-Tanz aus den 1930er und 1940er Jahren basierend auf frühen Formen des Foxtrott. Heutzutage wird der Shag wieder von Swing-Tanz-Anhängern studiert und getanzt, oft in Kombination mit anderen Swing-Tänzen wie dem Lindy Hop und Balboa. Charakteristisch für Shag (genauer gesagt "Double-Time Collegiate Shag") ist der Rhythmus slow - slow - quick - quick (auf 6 Taktschläge), wobei oftmals in sehr enger Paartanzhaltung getanzt wird. Dabei bleibt der Oberkörper weitgehend ruhig, die Führungshand wird meist nach oben oder unten gestreckt (nicht wie im "klassischen" Gesellschaftstanz zur Seite), während die Beine schnelle und zum Teil auch ausladende Bewegungen durchführen. Slow bezieht sich dabei auf den Gewichtswechsel in 2 Taktschlägen, typischerweise werden mit den Beinen trotzdem zwei Bewegungen ausgeführt, beispielsweise Step - Hop (ein mal mit Gewichtswechsel, ein mal ohne auf demselben Bein). Gerade bei schnellem Tempo müssen die Bewegungen dabei aber durchaus klein werden. Eine der auffallendsten Figuren aus dem Shag sind die Sailor Steps bei denen die Beine auffällig große seitliche Bewegungen ("Schritte") durchführen, das Tanzpaar aber stationär und teilweise sogar in geschlossener Tanzhaltung bleibt. Man muss unterscheiden zwischen •Collegiate Shag (gebräuchlichste Form) •Carolina Shag sowie •St. Louis Shag (verwandt mit dem Charleston) denn diese variieren erheblich, und haben fast nur den Namen (vermutlich aus demselben Slang-Ausdruck entstanden), die Zeit und die Musik (Swing) gemeinsam. |
Authentic Jazz (Vernacular Jazz)
Mit dem Entstehen der ersten Formen der Jazzmusik ab der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts vermischten sich nicht nur die Musik-, sondern auch die Tanzstile der amerikanischen kulturellen und ethnischen Gruppen. Daraus entstanden teils zahllose Modetänze wie Cakewalk, Turkey Trot oder Charleston, aber auch beispielsweise der moderne Stepptanz. All diese Tanzformen fanden Eingang in den Jazztanz als Straßen-, Gesellschafts- und Unterhaltungstanz (Vernacular Jazz Dance, heute meist als Authentic Jazz bezeichnet). Einige der Jazztänze weisen Bewegungsmuster auf, die auf afrikanische und frühe Sklaventänze zurückgehen. Aber auch europäische, arabische, indianische und asiatische Bewegungsmuster fanden Eingang. Um 1940 hatte der Jazz Dance einen ersten Höhepunkt. In den fünfziger und sechziger Jahren wurden Elemente des Jazztanzes in Ballett und Modern Dance integriert. Ab 1960 wurde der so entstandene moderne Jazz und Modern Dance auch in Europa populär. Er betont die Körperlinie, schnelle, genaue Fußarbeit und rhythmische Körperbewegungen. Das Bewegungszentrum ist das Becken. Mit der Renaissance des Swing, besonders des Lindy Hop, wird der Vernacular Jazz Dance wieder gepflegt und verbreitet (allerdings meist ohne Berührung zum modernen Jazztanz, der sich von den Wurzeln fortentwickelt hat). Bekannte Formen sind z.B. der Tranky Doo, Big Apple (beide in den 1930er Jahren enstanden) oder als neuere Form auch der Jitterbug Stroll, der sich Element dieser Tänze entlehnt. Der Shim Sham wird oft auch in diesem Zusammenhang erwähnt und ist under den Lindy Hop Tänzern ein sehr beliebter Gruppentanz, sein Ursprung liegt jedoch im Tap-Dance. |
Charleston
Der Charleston (auch: 20s Charleston) ist ein US-amerikanischer Gesellschaftstanz des 20. Jahrhunderts. Er wurde nach der Hafenstadt Charleston in South Carolina benannt. Die von dem Pianisten und Komponisten James P. Johnson komponierte Jazz-Melodie ‘The Charleston’, 1923 erstmals in dem Broadway-Musical ‘Running Wild’ aufgeführt, verhalf dem Tanz in den USA und in der Welt zu großer Popularität. In Europa wurde er 1925 durch Josephine Baker bekannt. Obwohl der Tanz ursprünglich von Afroamerikanern entwickelt wurde, konnte er sich in den USA schnell als „weißer“ Gesellschaftstanz etablieren. Er wird eng verbunden mit Flappern und Speakeasy-Lokalen. Dort tanzten Frauen, alleine oder zusammen, um sich über die Alkoholprohibition der USA zu mokieren. Dies führte dazu, dass der Tanz im Allgemeinen als provokativ und unsittlich galt. Eine Tanzbeschreibung von 1925 führt an: Der Torso zittert, dazu die Bewegungen der Hüften, Schenkel und Hinterbacken. Auch die Hände sind aktiv, sie berühren alle Teile des Körpers wie in Ekstase. Dazu kommen die abwechselnden X- und O-Beine, damit verbunden die nach außen und innen gedrehten Knie und Füße. Der Tänzer kann seinen Rücken beugen oder gar in Hockstellung gehen. Der Charleston ist dabei ein extrem schneller Tanz, bei 50–75 Takten pro Minute ist schon etwas Übung geboten. Das bedeutet, dass man in der Lage ist, einzelne Körperteile, wie die Arme und Beine, getrennt voneinander bewegen zu können. Rudern mit den Armen und X/O Kombinationen mit den Beinen sind typisch für den Charleston. Mit Beginn der Weltwirtschaftskrise 1929 konnten sich viele die Abendveranstaltungen nicht mehr leisten und der Tanz verschwand langsam wieder. Der Lindy Hop, ein wichtiger Swingtanz der 30er und 40er, hat viele Elemente des Charleston übernommen. Eine geringfügig abgeänderte Tanzform des Charleston wurde in den 30er und 40er zu Swing Jazz getanzt. Sie hat viele Namen, am bekanntesten: Lindy Charleston, Savoy Charleston, 30s or 40s Charleston und Swing(ing) Charleston. Um diese Begriffe besser zu differenzieren, wird der ursprüngliche Charleston daher oft als 20s Charleston bezeichnet. |