The Savoy

Am 12. März 1926 wurde The Savoy an der Lenox Avenue 596, wischen 140th und 141st Street in Harlem, Manhatten, NYC, eröffnet. The Savoy wurde als der schönste Tanzraum der Welt propagiert. Das Gebäude erstreckte sich über den ganzen Block von der 140. bis zur 141. Strasse.

Der Ballroom befand sich im zweiten Stock des Gebäudes und mass ca. 70 x 20 Meter, hatte zwei so genannte Bandstands und eine einziehbare Bühne.

Der Savoy Ballroom wurde schnell zum populärsten Tanzort in Harlem und bekam bald den Zunamen ’Home of Happy Feet’. Viele Tänze und Bewegungen der 20er- und 30er Jahre hatten ihren Ursprung im Savoy.

Das Savoy hatte 90 fest Angestellte. Dies waren unter anderem Musiker, Servierpersonal, Kassiererinnen, Bodenpfleger und Türsteher. Es gab aber auch Hostessen, mit denen man tanzen konnte oder die die neusten Schritte lehrten. Als weiteres hatte es ein Team von ’Bouncern’ (Rausschmeissern). Dies waren in der Regel ehemalige Boxer, Basketballspieler etc. und sie kamen dann zum Einsatz, wenn es an der Bar oder auf der Tanzfläche zu ’heftig’ zu und her ging.

Was das Savoy auszeichnete, war die Tatsache, dass dies der erste gemischtrassige Platz war zum Tanzen und Sein. Im Savoy waren alle gleich und wurden auch so behandelt. Umso grösser der Schock, wenn man das Savoy wieder verliess, je nach dem, welcher Rasse man angehörte … Viele so genannte Downtowners kamen nach Harlem, um zu tanzen oder Shows zu sehen. Im Savoy gab es weniger Shows, dafür massen sich die besten Tänzer fast wöchentlich untereinander, wobei das Publikum den Sieger erkor. Die bekanntesten Hausbands waren Chick Webb, Al Coopers Savoy Sultans und Erskin Hawkins. Dazu kamen über 250 Gastbands, die einen Abend, eine Woche oder auch länger spielten. Die beiden Bandstands erlaubten es, konstant Musik zum Tanzen zu haben. Spielte die eine Band das letzte Stück, übernahm die zweite Band das Stück und spielte es zu Ende. Legendär waren auch die so genannten Battle of Bands. Die bekanntesten waren die zwischen Chick Webb und Benny Goodman, aber auch die zwischen Chick Webb und Count Basie. Ein weiterer Höhepunkt war auch die Battle zwischen Count Basie und Lionel Hampton anfangs der 40er Jahre. Ins Savoy ging man, um die besten Bands zu hören, in erster Linie aber, um zu deren Klängen zu tanzen. Bald etablierte sich eine Szene, ein Tanz namens Lindy Hop war deren gemeinsame Leidenschaft. Der Lindy Hop war der Tanz im Savoy. Man traf sich zum Tanzen und bald schon wurden erste Turniere, Vergleichstänze zwischen zwei Teams und ähnliches organisiert. Gewertet wurde immer durch das Publikum. Die besten Lindy Hopper tanzten im Cats Corner, einer Ecke im Savoy. Der war reserviert für die coolsten und besten. Sollte man sich als Neuankömmling einmal dahin ’verirrt’ haben, wurde das einem klar verständlich gemacht! In den Cats Corner wurde man eingeladen! Herbert White, auch bekannt unter Whitey, erkannte früh das Potential des Lindy Hop als Show Tanz und nahm die besten Lindy Hopper unter Vertrag, um an Revues, Shows und in Filmen Lindy Hop zu tanzen. Für viele der Tänzerinnen und Tänzer war dies die grosse Möglichkeit, mit ihrer Leidenschaft etwas Geld zu verdienen und auf Reisen zu gehen. Schon in der zweiten Hälfte der 30er Jahre wurden Reisen nach Australien und Europa gemacht.

 

1958 wurde das Savoy geschlossen und kurz darauf abgerissen, um Wohnraum zu gewinnen. Seit dem 26. Mai 2002 erinnert eine Bronzetafel an den Standort und die Bedeutung des Savoy Ballroom.